Im Verlauf der Schwangerschaft erfahren viele werdende Mütter bei Kontrolluntersuchungen, dass ihr Baby in einer abnormalen Position liegt, die allgemein als „Steiß-“ oder „Querlage“ bezeichnet wird. Dies kann Anlass zur Sorge geben, insbesondere für diejenigen, die eine natürliche Geburt planen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, diese Positionen zu korrigieren, und in vielen Fällen ist eine natürliche Geburt dennoch möglich.
Was ist eine abnormale fetale Lage?
Die normale Position des Fötus ist Kopf unten, es gibt jedoch mehrere Variationen, die als abnormal angesehen werden können. Während „Steißlage“ und „Querlage“ bekannt sind, gibt es sogar bei der „Kopf unten“-Position Variationen. In der Medizin wird die häufigste normale Kopf unten-Position als „Hinterhauptlage“ (LOA oder ROA) bezeichnet, während andere Positionen wie „Hinterhauptlage“ oder „Querhauptlage“ als abnormal angesehen werden. In den meisten Fällen korrigieren sich diese abnormalen Kopfpositionen vor der Geburt von selbst. Steiß- oder Querlagen erfordern jedoch normalerweise einen Eingriff.
Können Steiß- oder Querlagen korrigiert werden?
Eine Korrektur der fetalen Lage ist möglich, insbesondere wenn das Baby noch nicht im Becken sitzt, was normalerweise vor der 30. Schwangerschaftswoche der Fall ist. Nach 30 Wochen hat das Baby weniger Bewegungsspielraum und die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Korrektur nimmt ab. Es gibt jedoch immer noch Methoden, um mit Hilfe eines Arztes zu versuchen, das Baby neu zu positionieren.
1. Knie-Brust-Position
Eine gängige Technik zur Korrektur von Steiß- oder Querlagen ist die Knie-Brust-Position. Dabei handelt es sich um:
- Knien Sie auf einer harten Oberfläche, beispielsweise einer Yogamatte oder einem festen Bett.
- Senken Sie den Oberkörper nach vorne und versuchen Sie, die Brust dicht zum Boden zu bringen, während Sie die Hüften so hoch wie möglich anheben.
- Halten Sie die Position zwei- bis dreimal täglich etwa 15 Minuten lang.
Diese Methode ist recht anstrengend, daher wird empfohlen, sie mit der Unterstützung eines Familienmitglieds durchzuführen. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Position für Frauen mit bestimmten Komplikationen, wie Nabelschnur um den Hals oder Plazentaproblemen, nicht geeignet ist. Einige Krankenhäuser empfehlen auch alternative Behandlungen wie Akupunktur, Moxibustion oder Lasertherapie, um das Drehen des Babys zu erleichtern.
2. Externe Cephalic-Version (ECV)
Wenn die Knie-Brust-Position nicht funktioniert, ist eine weitere Option die externe Cephalic Version (ECV), bei der ein Arzt das Baby manuell von außen dreht, indem er sanft auf den Bauch drückt. Dieser Vorgang wird normalerweise zwischen der 36. und 37. Woche durchgeführt.
Eine äußere Wendung ist im Allgemeinen sicher, birgt jedoch einige Risiken, wie z. B. eine Plazentaablösung, fetale Not oder einen vorzeitigen Blasensprung. Das Risiko ist jedoch sehr gering und der Eingriff wird normalerweise unter strenger Überwachung mit Ultraschall und Überwachung der fetalen Herzfrequenz durchgeführt. Es ist wichtig zu beachten, dass in seltenen Fällen ein Notfallkaiserschnitt erforderlich sein kann.
Kann ein Steißlagebaby vaginal entbunden werden?
Obwohl Steißgeburten im Allgemeinen als Risikogeburten gelten, ist eine vaginale Geburt nicht immer unmöglich. Die Entscheidung für eine vaginale Geburt hängt von mehreren Faktoren ab:
- Steißlage : Wenn der Kopf des Babys nicht übermäßig herausgestreckt ist und das Becken normal ist, kann eine vaginale Entbindung dennoch eine Option sein, insbesondere wenn das Baby etwa 2,3–3,2 kg wiegt und die Schwangerschaftsdauer über 36 Wochen liegt.
- Herausforderungen bei der vaginalen Geburt : Bei einer Steißgeburt kommen zuerst der Po oder die Füße des Babys, was im Allgemeinen weniger riskant ist als der Kopf. Je größer jedoch der Kopf oder die Schultern des Babys sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen, weshalb eine sorgfältige Überwachung erforderlich ist.
Kann ein Querlage-Baby vaginal entbunden werden?
Wenn das Baby zu Beginn der Wehen quer (seitlich) liegt, ist eine vaginale Entbindung nicht möglich. Das Baby kann aufgrund seiner horizontalen Position nicht durch den Geburtskanal gelangen, ähnlich wie wenn man versucht, einen horizontalen Gegenstand durch einen engen Raum zu zwängen. In solchen Fällen wird normalerweise ein Kaiserschnitt empfohlen, und die Mutter muss im Voraus auf die Operation vorbereitet werden.
Wichtige Erkenntnisse:
- Vor der 30. Woche : Machen Sie sich keine Sorgen, wenn das Baby in einer ungewöhnlichen Position liegt. Es hat noch genügend Zeit, sich anzupassen.
- Nach 30 Wochen : Wenn das Baby in Steiß- oder Querlage liegt, können Methoden wie die Knie-Brust-Position oder die äußere Wendung verwendet werden, um zu versuchen, die Lage zu korrigieren.
- Steißlage-Babys : Je nach Größe und Lage des Babys kann eine vaginale Geburt noch möglich sein, es ist jedoch eine genaue Überwachung erforderlich.
- Querliegende Babys : Können nicht vaginal entbunden werden und erfordern einen Kaiserschnitt.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um die beste Vorgehensweise für Ihre spezielle Situation zu bestimmen.