Oh, liebe Mama, du beginnst bald (oder bist schon mittendrin) die unglaubliche Reise des Stillens. Aber was passiert, wenn du krank wirst? Eine Erkältung? Die Grippe? Vielleicht sogar ein Asthmaanfall? Alles okay, atme tief durch.
Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen, sicher mit Medikamenten umzugehen, Ihr Baby zu schützen und Ihre Milchproduktion aufrechtzuerhalten. Wir erklären, was allgemein als sicher gilt, was besondere Vorsicht erfordert und wann es wichtig ist, Ihren Arzt oder Ihre Stillberaterin zu kontaktieren.
Die Grundlagen verstehen: Können Medikamente in die Muttermilch übergehen?
Die kurze Antwort lautet: manchmal. Die meisten Medikamente gehen bis zu einem gewissen Grad in die Muttermilch über, die Menge ist jedoch meist sehr gering. Die Konzentration, die Ihr Baby erhält, ist in der Regel deutlich geringer als bei direkter Medikamentengabe.
Letztendlich überwiegen die Vorteile des Stillens oft die Risiken einer Medikamenteneinnahme, insbesondere wenn Sie die richtigen Medikamente wählen.
▲ Das Bild stammt vom Psychopharmacology Institute:
https://psychopharmacologyinstitute.com/section/medications-during-breastfeeding-guidelines-and-labels-2615-5071
Häufige Krankheiten und Stillen: Der unverzichtbare Leitfaden
Lassen Sie uns einige häufige Krankheiten ansprechen, die während des Stillens auftreten können:
Erkältung und Grippe: Die Fakten zu rezeptfreien Medikamenten
Sie haben eine verstopfte Nase und einen kratzenden Hals, während Sie sich um ein Neugeborenes kümmern? Kein Spaß! Glücklicherweise gelten viele rezeptfreie Mittel in Maßen als sicher.
Abschwellende Mittel: Pseudoephedrin (Sudafed) ist grundsätzlich geeignet, kann aber die Milchproduktion leicht reduzieren. Verwenden Sie es daher sparsam und nur, wenn es wirklich nötig ist. Oxymetazolin-Nasenspray (Afrin) ist eine weitere Option, da es nur sehr wenig in den Blutkreislauf aufgenommen wird, wodurch noch weniger in die Milch gelangt. Verwenden Sie es jedoch nicht länger als drei Tage hintereinander.
Schmerzmittel: Paracetamol (Tylenol) und Ibuprofen (Advil, Motrin) gelten allgemein als sicher und sind Ihre Freunde. Befolgen Sie die Dosierungsanweisungen auf dem Etikett.
Hustenstiller/Expektorantien: Guaifenesin (Mucinex) ist im Allgemeinen mit dem Stillen vereinbar. Dextromethorphan (Robitussin DM) ist in der Regel ebenfalls geeignet, sollte aber sparsam eingesetzt werden.
Allergien: Linderung Ihres Niesens, Schutz Ihrer Muttermilchproduktion
Saisonale Allergien können sehr unangenehm sein. Loratadin (Claritin) und Cetirizin (Zyrtec) sind im Allgemeinen bevorzugte Antihistaminika, da sie bei Ihnen oder Ihrem Baby weniger Schläfrigkeit verursachen.
Ältere Antihistaminika wie Diphenhydramin (Benadryl) können Ihre Milchproduktion versiegen lassen und Sie schläfrig machen. Vermeiden Sie sie daher nach Möglichkeit.
Asthma: Kontrolle Ihrer Atmung, sichere Ernährung Ihres Babys
Asthmaanfälle erfordern sofortige Behandlung! Inhalative Kortikosteroide (wie Budesonid) und Bronchodilatatoren (wie Albuterol) sind die wichtigsten Bestandteile der Asthmabehandlung und gelten während der Stillzeit allgemein als unbedenklich. Diese Medikamente gelangen meist direkt in die Lunge und werden nur minimal systemisch aufgenommen. Wenn Sie orale Steroide (wie Prednison) benötigen, geraten Sie nicht in Panik! Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Kurzfristige Behandlungen gelten in der Regel als unbedenklich.
Mastitis: Wenn Stillen schmerzhaft wird: Infektion sicher bekämpfen
Mastitis ist eine Entzündung des Brustgewebes, die manchmal mit einer Infektion einhergeht. Diese kann sehr schmerzhaft sein und muss behandelt werden. Wenn Ihr Arzt Ihnen Antibiotika verschreibt, nehmen Sie diese unbedingt vollständig ein, auch wenn Sie sich besser fühlen. Viele Antibiotika sind mit dem Stillen vereinbar. Besprechen Sie alle Bedenken mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Stillen Sie weiterhin häufig (oder pumpen Sie Milch ab, wenn es zu schmerzhaft ist), um die Infektion zu lindern und einen optimalen Milchfluss aufrechtzuerhalten.
▲ Das Bild stammt von infantrisk.com:
https://infantrisk.com/content/cough-cold-medications-while-breastfeeding
Medikamente, bei denen während der Stillzeit Vorsicht geboten ist
Während viele Medikamente als sicher gelten, ist bei einigen besondere Vorsicht geboten:
Starke Schmerzmittel (Opioide): Diese können bei Ihrem Baby Schläfrigkeit und Atemprobleme verursachen. Wenn Sie diese benötigen, besprechen Sie die niedrigste wirksame Dosis mit Ihrem Arzt und überwachen Sie Ihr Baby sorgfältig.
Bestimmte Antidepressiva: Einige Antidepressiva haben ein höheres Risiko für Nebenwirkungen bei Säuglingen. Arbeiten Sie mit Ihrem Arzt zusammen, um die sicherste Option für Sie und Ihr Baby zu finden.
Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel: Nur weil etwas „natürlich“ ist, heißt das nicht, dass es sicher ist! Viele pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel wurden nicht auf ihre Sicherheit während der Stillzeit untersucht. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.
Expertenrat einholen: Wann Sie Ihren Arzt oder Ihre Stillberaterin anrufen sollten
Wenden Sie sich im Zweifelsfall immer an Ihren Arzt oder eine Stillberaterin. Sie können Ihnen eine individuelle Beratung geben, die auf Ihre spezielle Situation und die Bedürfnisse Ihres Babys zugeschnitten ist.
Hier sind einige Situationen, in denen der Rat eines Experten unerlässlich ist:
- Sie sind sich über die Sicherheit eines Medikaments nicht sicher.
- Ihr Baby zeigt Anzeichen von Nebenwirkungen (z. B. übermäßige Schläfrigkeit, Reizbarkeit, schlechte Ernährung).
- Sie leiden an einer chronischen Erkrankung.
- Ihre Krankheit ist schwerwiegend oder bessert sich mit rezeptfreien Arzneimitteln nicht.
- Praktische Tipps zur Minimierung der Medikamentenbelastung Ihres Babys
Hier sind einige praktische Strategien, um die Medikamentenbelastung Ihres Babys zu minimieren:
- Nehmen Sie Medikamente direkt nach dem Stillen ein: So haben die Medikamente mehr Zeit, aus Ihrem Körper ausgeschieden zu werden, bevor Sie die nächste Mahlzeit einnehmen.
- Wählen Sie kurzwirksame Medikamente: Diese werden schneller aus Ihrem Körper ausgeschieden als langwirksame Formulierungen.
- „Abpumpen und wegschütten“: Wenn Sie ein Medikament einnehmen müssen, das für das Stillen nicht geeignet ist, können Sie Ihre Milch während der Stillzeit abpumpen und wegschütten. Dies trägt dazu bei, Ihre Milchproduktion aufrechtzuerhalten. Achten Sie darauf, wie lange das Medikament in Ihrem Körper verbleibt.
- Erwägen Sie alternative Behandlungsmöglichkeiten: Erkunden Sie nicht-medikamentöse Optionen wie Ruhe , Flüssigkeitszufuhr, Nasensprays mit Kochsalzlösung oder Dampfinhalation.
Ihre Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Babys haben Priorität: Ein Balanceakt
Um Ihr Baby optimal versorgen zu können, ist es wichtig, auf sich selbst zu achten. Leiden Sie nicht still! Wenn Sie Ihre gesundheitlichen Bedenken frühzeitig und sicher ansprechen, können Sie Ihr Baby weiterhin optimal ernähren. Es ist auch hilfreich, die Zeiträume bei Raumtemperatur zu kennen, bevor Sie Babymilch für später in Aufbewahrungsbeutel füllen. Ein offener Austausch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin und einer Stillberaterin sorgt für optimale Milchversorgung Ihres Babys und ein positives Stillerlebnis.
Stillen während einer Krankheit kann überwältigend sein, aber mit den richtigen Informationen und der richtigen Unterstützung können Sie es sicher und selbstbewusst meistern. Ihre Gesundheit ist wichtig, ebenso wie das Wohlbefinden Ihres Babys. Nutzen Sie die verfügbaren Ressourcen, kommunizieren Sie offen mit Ihrem medizinischen Team und vertrauen Sie Ihrem Instinkt. Sie sind eine tolle Mutter, und Sie schaffen das!
Medikamentensicherheit während des Stillens: FAQ
Die Einnahme von Medikamenten während der Stillzeit ist für viele Mütter ein Problem. Diese FAQ helfen Ihnen zu verstehen, wie Sie Medikamente sicher anwenden und gleichzeitig die Gesundheit Ihres Babys schützen.
F: Welche Medikamente sind während der Stillzeit gefährlich?
A: Vermeiden Sie während der Stillzeit Medikamente wie Opioide, Benzodiazepine, Lithium, Chemotherapeutika, bestimmte Antiepileptika, einige Antibiotika, Ergotamin, radioaktive Medikamente, Antineoplastika und Drogen, da diese dem Säugling schaden können. Konsultieren Sie immer einen Arzt.
F: Welche Medikamente können während der Stillzeit unbedenklich eingenommen werden?
A: Viele Medikamente können während der Stillzeit unbedenklich eingenommen werden, darunter:
Schmerzmittel wie Paracetamol und Ibuprofen.
Antibiotika wie Penicilline (z. B. Amoxicillin).
Antihistaminika wie Loratadin (Claritin) und Cetirizin (Zyrtec).
Antidepressiva wie Sertralin und Paroxetin.
Wenden Sie sich für eine persönliche Beratung immer an Ihren Arzt.
F: Wie kann ich überprüfen, ob ein Medikament für das Stillen unbedenklich ist?
A: Wenden Sie sich an einen Arzt oder eine Ärztin: Dies ist die zuverlässigste Methode! Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Ihrer Stillberaterin.
Verwenden Sie zuverlässige Medikamentenressourcen: Überprüfen Sie seriöse Arzneimitteldatenbanken oder Websites wie LactMed.
F: Gehen alle Medikamente in die Muttermilch über?
A: Nein, nicht alle Medikamente gehen in die Muttermilch über. Normalerweise gelangt nur ein Teil des Medikaments in die Muttermilch, und die Menge ist meist gering. Dennoch ist Vorsicht geboten.
F: Ist der Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme wichtig?
A: Ja, der Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme kann während des Stillens wichtig sein. Die Einnahme unmittelbar nach dem Stillen oder vor der längsten Schlafphase des Babys kann die Medikamentenbelastung des Säuglings minimieren.
F: Sollte ich während der Einnahme von Medikamenten mit dem Stillen aufhören?
A: Nicht unbedingt. Die meisten Medikamente sind während der Stillzeit unbedenklich, aber es ist wichtig, Ihren Arzt zu konsultieren. Er kann Ihnen raten, ob Sie die Einnahme vorübergehend abbrechen sollten, oder Ihnen sicherere Alternativen vorschlagen.
F: Ist es sicher, sich während der Stillzeit impfen zu lassen?
A: Im Allgemeinen ja. Impfstoffe sind sowohl für stillende Mütter als auch für Babys sicher. Einige Impfstoffe können sogar Antikörper in die Muttermilch übertragen. Konsultieren Sie jedoch immer Ihren Arzt.
F: Sind Gesundheitszustand und Alter von Säuglingen ausschlaggebend dafür, welche Auswirkungen Medikamente in der Muttermilch auf sie haben?
A: Ja. Neugeborene und Frühgeborene reagieren empfindlicher auf die Wirkung von Medikamenten. Informieren Sie Ihren Arzt unbedingt über das Alter und den Gesundheitszustand Ihres Babys.
F: Wie kann ich das Risiko für mein Baby minimieren?
A: Wählen Sie kurz wirksame Medikamente: Kurz wirksame Medikamente werden im Körper schneller verstoffwechselt, sodass weniger Medikamente in die Muttermilch gelangen.
Nehmen Sie das Medikament unmittelbar nach dem Stillen ein.
Achten Sie auf Reaktionen Ihres Babys: Achten Sie auf ungewöhnliche Reaktionen wie Schläfrigkeit, Reizbarkeit oder Appetitlosigkeit.
F: Auf welche Reaktionen sollte ich bei meinem Baby achten?
A: Achten Sie bei Ihrem Baby auf ungewöhnliche Schläfrigkeit, Reizbarkeit, schlechtes Trinkverhalten, Hautausschlag oder andere ungewöhnliche Symptome. Wenn Sie diese bemerken, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.
F: Wann sollte ich meine Milch abpumpen und aufbewahren?
A: Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, die Ihrem Baby schaden könnten, und Ihr Arzt Ihnen rät, das Stillen zu unterbrechen, verwenden Sie regelmäßig eine Milchpumpe, um Ihre Milchproduktion aufrechtzuerhalten. Die abgepumpte Milch kann entsorgt werden, und Sie können das Stillen wieder aufnehmen, sobald das Medikament abgebaut ist.
F: Sind homöopathische und pflanzliche Arzneimittel während der Stillzeit sicher?
A: Die Sicherheit pflanzlicher und homöopathischer Arzneimittel ist noch nicht vollständig erforscht. Fragen Sie vor der Einnahme dieser Medikamente Ihren Arzt oder Apotheker. Manche Kräuter können für Ihr Baby schädlich sein.
F: Können Medikamente die Milchproduktion beeinträchtigen?
A: Manche Medikamente können die Milchproduktion beeinträchtigen. Wenn Ihre Milchproduktion abnimmt, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Stillberaterin.
F: Was tun, wenn Sie sich über die Sicherheit eines Medikaments nicht sicher sind?
A: Gehen Sie kein Risiko ein! Bevor Sie wissen, ob ein bestimmtes Medikament zum Stillen geeignet ist, können Sie sich vorab auf den folgenden Webseiten über Ihr Medikament informieren oder Ihren Arzt, Apotheker oder Ihre Stillberaterin konsultieren. Sie können Ihnen helfen, die Risiken einzuschätzen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.
1. LactMed ~von NLM
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK501922/
2. AAFP-Medikamente bei stillenden Müttern
http://www.aafp.org/online/en/home.html
3. Grundsatzerklärung der AAP
„Der Übergang von Arzneimitteln und anderen Chemikalien in die Muttermilch“ (September 2001, S. 776-789)
http://www.aap.org/policy/0063.html
4. La Leche League International
http://www.llli.org/
5. Kräuter und Stillen
https://www.pharmacistsmb.ca/files/2001/Sept-Oct/Herbals_and_Breastfeeding.pdf
6. Website zum Thema Stillen, Kinderklinik Marina Alta, Denia, Spanien
https://www.denia.com/en/hospital-marina-salud/
7. Medikamente bei stillenden Müttern
https://www.aafp.org/pubs/afp/issues/2001/0701/p119.html
Haftungsausschluss: Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine medizinische Beratung dar. Bei gesundheitlichen Fragen oder vor Entscheidungen bezüglich Ihrer Gesundheit oder Behandlung sollten Sie unbedingt einen qualifizierten Arzt konsultieren.